Praxislernen

Warum "Praxislernen"?


Arbeitgeber, Wirtschaftsverbände und Kammern kritisieren den
mangelhaften Zugang der Schüler zu praktischen Tätigkeiten im Rahmen des Bildungsprozesses, steigende Abbrecherquoten bei Auszubildenden und geringe Praxiserfahrungen beim akademischen Nachwuchs. Wirtschaft und Beruf müssen mehr und mehr für die Schüler erlebbar und nachvollziehbar werden. Nur durch eigene praktische Erfahrungen können Zukunftsängste und Orientierungslosigkeit verringert werden.  Stofflernen reicht nicht mehr aus, Handlungsorientierung und Schlüsselqualifikationen werden erwartet.

 

Ziele des Praxislernens:

 

  • Schaffung eines regionalen Netzwerkes von Lernorten für die Schüler mit der Möglichkeit, praxisbezogene Erfahrungen in Betrieben und Einrichtungen zu sammeln
  • Verzahnung von schulischem Lernen und Praxistätigkeit als eine ganzheitliche Form der individuellen Bildung und Erziehung.
  • Die Region "Prignitz" ganz bewusst erleben, den Schülern Berufsperspektiven in ihrer Heimat aufzeigen

 

Wie werden die Ziele umgesetzt?


Ab dem Schuljahr 2005/2006 gelang uns ein weiterer Schritt zum Praxislernen:
Die gesamte Klassenstufe 8 konnte jeweils 3 Tage im Schulhalbjahr in regionalen Betrieben und Einrichtungen Erfahrungen sammeln. Dazu erhielten die Schüler Aufgaben aus den verschiedenen Fachbereichen, die dann im Betrieb zu lösen sind. In einer Präsentation vor Mitschülern, Eltern und Unternehmern zeigten die Schüler ihre Ergebnisse.

 

Traditionell wird in Klassenstufe 9 ein zweiwöchiges Betriebspraktikum absolviert
Eine Neuauflage erfährt das Betriebspraktikum in Klasse 10. Die Schüler erhalten die Möglichkeit vierzehn Tage praktische und soziale Erfahrungen zu sammeln. Durch eine vertauensvolle Zusammenarbeit unserer Schule mit den Eltern und den Betrieben wird es uns zukünftig immer besser gelingen das Praxislernen als eine normale Form des Lernens zu etablieren.

 

Praxislernen wird zunehmend von allen Beteiligten als eine Form des fächerverbindenden und fächerübergreifenden Unterricht verstanden. Eine ganz besondere Herausforderung ist die Einbeziehung der Integrationskinder in das Praxislernen. Die Betriebe und Einrichtungen müssen mehr und mehr für die Aufnahme dieser Schüler sensibilisiert werden. Das ist ein Lernprozess für alle Beteiligten, der Geduld und Fingerspitzengefühl verlangt. In den Fachkonferenzen der Oberschule Glöwen wird das Praxislernen ein Schwerpunkt sein. Alle Unterrichtsfächer profitieren von den Ergebnissen und Erfahrungen der Schüler. Das bereichert die Unterrichtsarbeit und schafft gleichzeitig ein regionalen Bezug. Schüler erleben ganz bewusst ihre Heimat und Region. Nur so kann eine weitere Abwanderung aus der Region "Prignitz" abgeschwächt oder sogar gestoppt werden.